Archiv der Webseite des Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften 2004 bis Mai 2015

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FH D

Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences

FB 6

Fachbereich Sozial-
und Kulturwissenschaften

12.6.2009







    Dorfanalyse im SS 2009: Studierende haben genau hingesehen - Linde unter der Lupe

    von Nicole Kaltenborn–Bartsch

    Für sechs Tage richteten sich 19 Studierende der Fachhochschule Düsseldorf mit ihrem Professor Ulrich Deinet im Pfarrheim in Line (Stadtteil von Lindlar) ein. Ihre Mission: Mittels verschiedener Erhebungsmethoden dem dörflichen Leben, den Wirtschafts- und Sozialstrukturen auf den Zahn zu fühlen. Geleitet und fachlich unterstützt wurde das Projekt von Nicole Kaltenborn – Bartsch von der Akademie der Katholischen Landjugend und Albert Herrenknecht vom Pro Provincia Instistut.

    Am vergangenen Freitagabend waren weit über 100 Dorfbewohner ins Haus Burger gekommen, um sich in einer zweistündigen Veranstaltung von den Studierenden die wichtigsten Analyseergebnisse präsentieren zu lassen.

    Die Studierenden hatten sich am Dienstag, nachdem sie am Montag umfangreich von der Dorfbevölkerung über das Dorfgeschehen informiert worden waren, für die Untersuchungsthemen Alt- und Neubürger, Jugendliche, Kirche, Vereinsleben und Bürgerleben in Linde entschieden. Das Bürgerleben wurde nach den Gesichtspunkten Image von Linde, Infrastruktur und Begegnungsräume in Linde untersucht.

    Zum Thema Infrastruktur wurde ein klares Meinungsbild in der Dorfbevölkerung erhoben, dass die Busverbindungen ausgesprochen schlecht sind und die Begegnungsräume als bedroht angesehen werden. Große Sorgen bereitet den Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohnern die mögliche Schließung von Haus Burger.

    Das Thema der Alt- und Neubürger war für die Dorfbevölkerung von ganz besonderem Interesse. Tatsächlich gab es 82% der Neubürgerinnen und Neubürger, die jederzeit wieder nach Linde ziehen würden. Aber ein Teil der Befragten war auch der Meinung, dass sie nicht nochmal im Dorf ansiedeln würden, weil die Zukunftsperspektiven nicht gut seien und es zu viel Tratsch gibt. Die Altbürger waren in ihren Aussagen differenziert. Eine Stimme sagte „Es gibt doch genug Leute hier, es sollte keiner zuziehen!“, eine andere Stimme sagte: „Ich würde ihn zum Schützenfest einladen, dann würde er hier bleiben!“

    Das Thema Vereine wurde breitangelegt untersucht. Mit dem Ergebnis, dass sich die Frauen im Sportverein mehr Frauensport wünschen, vom Schützenverein mehr Aktionen und vom Treckerclub „Töff Töff“ Testfahrten.

    Für alle Beteiligten war es eine aufregende und gelungene Woche. „Die Studierenden waren in Höchstform und haben hart gearbeitet, um dem Dorf am Freitag auch wirklich brauchbare Ergebnisse präsentieren zu können“, so Nicole Kaltenborn-Bartsch. Bürgermeister Hermann-Josef Tebroke war positiv angetan, dass das Dorf wie versprochen aktiviert wurde und nun einiges zu tun hat.

    Nicole Kaltenborn–Bartsch ist geschäftsführende Referentin der Akademie der Katholischen Landjugend

    Foto: Studierende bei einer Befragung im Kindergarten von Linde