Archiv der Webseite des Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften 2004 bis Mai 2015

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FH D

Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences

FB 6

Fachbereich Sozial-
und Kulturwissenschaften

7.8.2011







    „UBU-Variationen“

    Ein soziokulturelles Theaterprojekt in Kooperation mit der Sozialtherapie Hohenasperg, dem ITT Institut für Theatertherapie und der Tanz- und Theaterwerkstatt Ludwigsburg

    Theater in Gefängnissen ist in Deutschland gar nicht mehr so ungewöhnlich. In einigen Gefängnissen Deutschlands wird seit geraumer Zeit Theater gespielt, etwa in Sachsen, Bochum oder Berlin. Ungewöhnlich ist allerdings, Gewalt- und Sexualstraftäter mit Frauen, die mehrheitlich Opfer von Gewalt wurden, und Jugendlichen zusammen auf die Bühne zu bringen. Dieses Novum gelang Fabian Chyle, Fachdozent im Lehrgebiet „Kultur, Ästhetik, Medien“ am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Fachhochschule Düsseldorf und Leiter des Künstlerzusammenschlusses Crossover Art Concepts (Coac), erstmalig im Sommersemester 2011 in der Sozialtherapeutischen Anstalt Baden-Württemberg auf dem Hohenasperg. Das Ensemble zeigte „Ubu-Variationen“, ein integratives soziokulturelles Theater- und Performance-Projekt zur Banalität des Bösen. Das Projekt basiert auf dem Theaterstück „Ubu Roi“ des französischen Schriftstellers Alfred Jarry (1873-1907), das schon bei seiner Uraufführung 1896 in Paris für einen Skandal sorgte.

    Die drei Gruppen – Gefangene, Frauen, Jugendliche – entwickelten unter professioneller Anleitung aufgrund gleicher Vorgaben ihre Variationen unabhängig voneinander. In der letzten Probenwoche wurden die drei Variationen zu einer theatralen Performance zusammengeführt. Nicht das Endprodukt stand im Vordergrund der mehrmonatigen Arbeit, sondern die Sichtweisen der drei Gruppen auf die Themen Gewalt, Macht und Ohnmacht.

    Man würde dabei entdecken, dass jeder eine schwarze und eine weiße Seite hat, gibt ein Mädchen zu bedenken. Dies auf der Bühne auszuleben, zu erfahren und zu reflektieren sei spannend. Und am Ende die Welt besser zu verstehen, denn die ganze Welt ist Bühne.

    Zu dem Projekt ist nun eine dokumentierende Broschüre erhältlich. Diese ist über das Institut für Theatertherapie (ITT) online unter www.theatertherapie.org oder telefonisch unter Tel. 030-2180 3787 zum Preis von 4 Euro plus Versand bestellbar.