Archiv der Webseite des Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften 2004 bis Mai 2015

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FH D

Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences

FB 6

Fachbereich Sozial-
und Kulturwissenschaften

12.1.2012






Adelheid Schmitz zur Präsidiumsbeauftragten für die „Gedenkstätte Campus Derendorf' ernannt

Adelheid Schmitz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsschwerpunkt „Rechtsextremismus und Neonazismus“ im Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften. Die Diplom-Sozialpädagogin hat 1984 an der FH Düsseldorf ihr Studium abgeschlossen. Zusammen mit der Professorin Christiane Rajewsky hat sie die 1987 gegründete „Arbeitsstelle Neonazismus“ aufgebaut und 1988 das Handbuch „Nationalsozialismus und Neonazismus - ein Reader für Jugendarbeit und Schule“ veröffentlicht. Die damals begonnene historisch-politische Bildungsarbeit gegen Rechtsextremismus und Rassismus ist bis heute einer ihrer Arbeitsschwerpunkte. Sie organisierte zahlreiche Fortbildungen und war mit der Wanderausstellung „Spuren der Vergangenheit. Jugendbücher über Nationalsozialismus und Neonazismus“ zu Gast in vielen Schulklassen. Neben der präventiven historisch-politischen Bildungsarbeit beschäftigt sie sich aber auch mit den Themen „Sozialrassismus“ sowie „Frauen und Rechtsextremismus“. Seit 2009 leitet sie das von ihr konzipierte XENOS-Projekt: „Born to be Me – Für Vielfalt und Demokratie“ (www.born-to-be-me.fh-duesseldorf.de), ein Bildungsprojekt für Jugendliche im Übergang von der Schule in den Beruf.

Als Präsidiumsbeauftragte für den geplanten „Erinnerungsort Alte Viehhalle“ auf dem neuen FH-Campus in Derendorf wird Adelheid Schmitz sich dafür einsetzen, dass angemessen, würdig und nachhaltig an die mehr als 6000 jüdischen Männer, Frauen und Kinder aus Düsseldorf und dem Umland erinnert wird, die vom Güterbahnhof Derendorf ab dem 27. Oktober 1941 deportiert wurden und von denen nur wenige überlebten. In die denkmalgeschützte ehemalige Viehhalle, die als Sammelstelle am Tag vor den Deportationen diente, werden die Hochschulbibliothek und Campus IT einziehen. Bisher ist dort auch ein Ausstellungsraum mit Informationstafeln zur Bedeutung dieses Ortes und zum Schicksal der dort eingepferchten Menschen vorgesehen. Anhand von Fotos, audiovisuellen Medien, Dokumenten, Quellen und Zeitzeugenberichten könnten die damaligen Geschehnisse, die Erlebnisse und Erfahrungen einzelner Menschen, die Vorgeschichte und die Organisation der Deportationen verdeutlicht werden. Da gerade junge Menschen heute fragen, wie es überhaupt zu der schrittweisen Ausgrenzung, der Entrechtung, den Deportationen und dem Massenmord kommen konnte, sollten zeitgemäße Möglichkeiten eröffnet werden, selbst nachzuforschen. Anregungen hierzu bietet z.B. das Wollheim-Memorial auf dem Campus der Uni Frankfurt. Angedacht ist auch, dass ein Teil der Ausstellung „Betrifft: Aktion 3. Deutsche verwerten jüdische Nachbarn“ in den Räumen der FH-Bibliothek als Dauerausstellung gezeigt wird. Die von Prof. Dr. Wolfgang Dreßen, dem ehemaligen Leiter des Forschungsschwerpunktes „Rechtsextremismus und Neonazismus“ entwickelte Ausstellung dokumentiert, wie die Finanzbehörden vor den Deportationen das Hab und Gut der jüdischen Menschen übernahmen und anschließend zu Geld machten. Darüber hinaus sollten innerhalb eines nachhaltigen Informations- und Bildungskonzeptes und basierend auf der Arbeit des Forschungsschwerpunktes „Rechtsextremismus und Neonazismus“ auch aktuelle Formen von Ausgrenzung und Diskriminierung, von Rassismus und Rechtsextremismus zum Beispiel in Workshops mit Jugendlichen oder auch Studierenden, bei Tagungen oder Vortragsreihen thematisiert werden.

Die Konzeptentwicklung und die notwendigen Recherchen sollten in enger Zusammenarbeit mit der Mahn- und Gedenkstätte erfolgen. Wichtig ist aber auch die Kooperation mit der Bibliothek und dem AStA der FH, der sich bisher besonders engagiert hat. Einbezogen werden sollte auch die jüdische Gemeinde, der Arbeitskreis Gedenkorte in Düsseldorf sowie die Bezirksvertretung.

Der alte Schlachthof in Düsseldorf-Derendorf