Archiv der Webseite des Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften 2004 bis Mai 2015

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FH D

Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences

FB 6

Fachbereich Sozial-
und Kulturwissenschaften

10.09.2014






„Chillen“ in der Shopping Mall - Fachtagung und Start eines neuen Forschungsprojekts

Am vergangenen Mittwoch bot sich den Besuchern und Besucherinnen der ´Bilk Arkaden´ ein bewegtes Bild. Drei Projekte der aufsuchenden Kinder- und Jugendarbeit in Düsseldorf zeigten auf dem Gelände rund um die Shopping Mall Präsenz. Anlass für das Erscheinen des Sport Action Busses, des Off-Road Busses und der Streetworker in der Jugendfreizeiteinrichtung TREFF war die Fachtagung: „Offene Kinder- und Jugendarbeit weiter entwickeln“ zu welcher die Stadt Düsseldorf, das Jugendamt Rheinland und die Forschungsstelle für sozialraumorientierte Praxisentwicklung (FSPE) der Fachhochschule Düsseldorf eingeladen hatten.

Die Tagung war interaktiv gestaltet und sowohl der Vor- als auch der Nachmittag jeweils mit einem Fachvortrag eröffnet. Den Vormittag Prägte die Thematik der Shoppingmalls in Bezug auf Jugendliche und der Austausch mit den Düsseldorfer Projekten, am Nachmittag wurde von Prof. Dr. Hugger über das „Leben in Digitalen Hinterhäusern“ referiert und in Formen zur Reflexion der unterschiedlichen Ergebnisse des Forschungsprojekts zu Berufsperspektiven in der OKJA durch den FSPE eingeladen.

Wenn gleich verschiedene thematische Schwerpunkte und Beiträge im Programm für Abwechslung sorgten, galt dem Themenfeld der sozialräumlichen Erschließung von Shopping Malls durch Jugendliche besondere Aufmerksamkeit. Die räumliche Nähe zu den ´Bilk Arcaden´ bot die Gelegenheit sich nach dem analytisch und empirisch scharfsinnigen Beitrag von Herrn Prof. Dr. Wehrheim von der Universität Duisburg-Essen zu Jugendlichen in Shopping Malls, ein eigenes Bild über Nutzungsmöglichkeiten und Pullfaktoren in diesen ´neuen´ Räumen zu verschaffen.

Der wenig erforschte Bereich zwischen Privatheit und Öffentlichkeit, Konsum und Chillen sowie Rollenkonformität und Individualität in Shopping Malls steht derzeit auch im Zentrum eines neuen Forschungsprojets des FSPE mit dem Titel: „Chillen“ in der Shopping Mall – neue Aneignungsformen von Jugendlichen in halböffentlichen, kommerziell definierten Räumen.Das Projekt wird finanziert durch HIFF-Mittel der Fachhochschule Düsseldorf. Im Rahmen der empirisch qualitativ angelegten Untersuchung sollen in den kommenden Monaten Aufenthaltsqualitäten sowie Aneignungsstrategien und Nutzungsformen von Jugendlichen in Shopping Malls erhoben werden.

Mithilfe von standardisierten Fragebögen, der Nadelmethode und einer sozialräumlichen-fotogestützten Begehung sollen Jugendliche in Düsseldorf (Bilk-Arcaden) und Oberhausen (CentrO) zu Themen wie Freizeit, Konsum, Zeitmanagement, Chillen und Cliquen befragt werden. Ergänzend sind Interviews mit Akteuren der Aufsuchenden Jugendarbeit, sowie einigen Einrichtungen geplant, welche in ihrer alltäglichen Praxis häufig mit Shopping-Malls in Berührung kommen. Durch die Forschung werden die, häufig als reine „Konsumtempel“ verschrienen, überdachten Einkaufsmeilen als bevorzugte Räume Jugendlicher wahrgenommen um abschließend aus den Einschätzungen Jugendlicher als Experten ihrer Lebenswelt Rückschlüsse und Konsequenzen für eine innovative soziale Arbeit zu entwickeln.

Fünf Kinder stehe vor dem Eingang der Düsseldorfer Arcaden. Zwei Kinder halten kleine Plakate hoch. Auf dem ersten steht das Wort "chillen" und auf dem zweiten "Mall".





Professor Dr. Deinet vom FB6 der FHD hält einen Vortrag vor großem Publikum. Impression aus der Fachtagung.
Ein mobiles Jugendzentrum in einem Bus steht vor dem Eingang der Düsseldorfer Arkaden.