Archiv der Webseite des Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften 2004 bis Mai 2015

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FH D

Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences

FB 6

Fachbereich Sozial-
und Kulturwissenschaften

Zukunftswerkstatt „Inklusive Hochschule“ – Ein ganzer Fachbereich macht sich auf den Weg

Am Freitag, den 21.11.2014, fand im Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaft eine Zukunftswerkstatt (ZKW) zum Thema „Inklusive Hochschule“ statt. Ein Novum war, dass Akteure aus allen Bereichen des Fachbereichs teilgenommen haben: Studierende, Lehrende, Verwaltungsmitarbeiterinnen, Fachkräfte aus verschiedenen Arbeitsstellen sowie wissenschaftliche Mitarbeiter_innen. Von Anfang an sollten die Studierenden einbezogen werden: Eine Gruppe aus dem Seminar „Vielfalt gestalten in Bildungsinstitutionen“ – mit den Studierenden Shpresa Ajvazi, Dominik Bahners, Lisa Kerschkens, Volker Klein und Natascha Zak - hat gemeinsam mit Prof. Dr. Veronika Fischer und weiteren Mitgliedern des Fachbereichs die Veranstaltung geplant. Die Studierenden haben darüber hinaus die Moderation und Dokumentation der Zukunftswerkstatt übernommen. Nach einem Kurzvortrag von Prof. Dr. Ruth Enggruber zum Thema „Inklusion“ und einem Input der Studierenden, was eine Zukunftswerkstatt ist, debattierten die Teilnehmenden in den verschiedenen Phasen der Zukunftswerkstatt – Kritik-, Utopie- und Verwirklichungsphase – über das Thema. Zum Schluss wurden konkrete Veränderungsvorschläge gemacht. Das Feedback zur Veranstaltung fiel überaus positiv aus.

Die Idee zur Zukunftswerkstatt ist in verschiedenen Diskussionszusammenhängen entstanden, sowohl im Diversity-Ausschuss des Fachbereichs als auch im Projekt Studienpioniere, die beide im gesamtstrategischen Organisationsentwicklungsprozess der Hochschule unter dem Thema Diversity verankert sind.

Die ZKW knüpfte thematisch an der häufig geäußerten Kritik gegenüber den Strukturen der Hochschule und den Lern- und Rahmenbedingungen des Studiums an.
Je nach individueller Perspektive und Rolle in der Institution wird die Kritik anders akzentuiert. So beklagen Studierende häufig die Unübersichtlichkeit von Studien- und Prüfungsinhalten am Anfang des Studiums, die Anonymität der Hochschule, den Prüfungsstress und überfüllte Seminare. Lehrende bemängeln die fehlende Präsenz in den Seminaren, mangelhafte Vorbereitung, schwache Beteiligung. Verwaltungsmitarbeitende fühlen sich oft belastet angesichts bürokratischer Erfordernisse bei der Umsetzung der Prüfungsformalitäten. Die Liste der Kritikpunkte ließe sich mühelos erweitern.

Strukturelle Barrieren seitens der Hochschule können ein produktives Studium verhindern und führen tendenziell zu Exklusion (z.B. Seminar – und Studienabbrüchen). Nicht alle Studierenden werden gleichermaßen mit auf den Weg genommen und finden Rahmenbedingungen vor, die auf ihre spezifischen Studienvoraussetzungen zugeschnitten sind. So erschweren z.B. gesundheitliche und körperliche Einschränkungen, Familienaufgaben wie Kinderbetreuung oder Pflege der Eltern, berufliche Belastungen, Diskriminierungserfahrungen, akademischer Habitus von Lehrenden grundsätzlich die Teilhabe am Studium und dem Studienbetrieb.

Die ZKW gab Gelegenheit, die Barrieren zu identifizieren, die ein produktives Studium am Fachbereich behindern. Sie lud dazu ein, Ideen für eine Hochschule zu entwickeln, die Raum für die Entfaltung der persönlichen Kräfte und des intellektuellen Potenzials jedes Einzelnen bietet, die sich kritisch mit sich selbst als gesellschaftlicher Institution auseinandersetzt und eine Kultur gegenseitiger Wertschätzung pflegt. Die Zukunftswerkstatt stellte sich als ein solcher Diskussionsort heraus, als eine Art Laboratorium für Ideen auf dem Weg zu einer „Inklusiven Hochschule“. Gefordert wurden u.a.:
• Regelmäßige Veranstaltungen, bei denen Studierende und Lehrende gemeinsam an Vorschlägen zur Verbesserung der Studienqualität arbeiten,
• eine Lernwerkstatt,
• der Aufbau eines Peernetzwerks zur Unterstützung von Studienanfängern,
• innovative Ansätze zur Verbindung von Theorie und Praxis im Studium,
• Arbeitskreis zum Thema „Mentoring“, der sich u.a. mit einer ressourcenorientierten Beratung der Studierenden beschäftigt,
• Fortbildungen zum Thema „Diversitätsbewusste Lehre“ und Überlegungen wie Lehrende motiviert werden können, diese Angebote auch wahrzunehmen.
Weitere Vorschläge können der Dokumentation entnommen werden.