Archiv der Webseite des Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften 2004 bis Mai 2015

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FH D

Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences

FB 6

Fachbereich Sozial-
und Kulturwissenschaften

1. Mai 2008






2. Düsseldorfer Berbersymposium
Der Burgplatz ein Platz für Alle!

Freitag, 16. Mai von 11.00 bis 15.00 - Burgplatz

„Stadtluft macht frei“ – ein wirkmächtiger Slogan, der seit fast 1000 Jahren die Attraktivität der europäischen Städte zum Ausdruck bringt. Aber dieses Leitmotiv der europäischen Stadt gilt auch im Umkehrschluss: Erst die Freiheit macht die Stadt!

Eine Stadt ohne Freiheit ist daher keine Stadt, sondern nur eine Ansammlung von Menschen und Häusern, von Strassen und Fabriken; ohne einen inneren Zusammenhang und Zusammenhalt.

Die europäische Stadt ist ein Ort, an dem unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Interessen zusammen leben. Und die je gegenseitige Akzeptanz der unterschiedlichen Interessen und Lebenswelten ist daher fundamental; ohne diese Haltung ist eine Stadt keine Stadt!

Gefährdet wird die europäische Stadt immer wieder durch den Versuch, Partikularinteressen gegen Gesamtinteressen durchzusetzen. So waren die 70er und 80er Jahre geprägt durch eine Bevorzugung des Individualverkehrs, die in vielen deutschen Städten zu einer Zerstörung der gewachsenen Stadtbilder führten und städtische Lebenswelten zerstörten.

Seit den 90er Jahren ist ein erneuter Versuch der Durchsetzung von Partikularinteressen zu beobachten: Die Stadtzentren werden einer erbarmungslosen Kommerzialisierung unterworfen; nur der kaufende und konsumierende Mensch ist hier noch erwünscht!

Der interessierte und engagierte Stadtbürger soll hinter dem Konsumenten zurückstehen; die Stadt soll nur noch einseitigen Verwertungsinteressen dienen. Verwertungsinteressen, deren Ziel nicht die freie Stadt, sondern der schlichte Kommerz ist.

Diese Kommerzialisierung der Stadt hat auch Düsseldorf ergriffen:

  • Durch eine fragwürdige Straßenordnung und durch so genannte „Sicherheitsdienste“ sollen unliebsame Personengruppen aus der Innenstadt vertrieben werden;
  • Bürgerengagement zur Verbesserung städtischer Lebensräume wird nicht als elementarer Teil kommunaler Demokratie wahrgenommen, sondern bürokratisch abgewehrt;
  • Der öffentliche Raum „Burgplatz“ soll aus Gründen sog. „Gefahrenabwehr“ entöffentlicht werden;
  • Bier trinken mit Rheinblick soll nur noch Konsumenten der ansässigen Gastronomie erlaubt werden.

Das „2. Düsseldorfer Berbersymposium“ – eine Veranstaltung der „Altstadt Armenküche e.V.“, der „Obdachlosenzeitung FiftyFifty“ und des Fachbereiches Sozial- und Kulturwissen-schaften der Fachhochschule Düsseldorf will diese Gefährdung der lokalen Demokratie zum Thema einer öffentlichen Debatte machen.

Vor Ort, auf dem Burgplatz sollen Bürgerinnen und Bürger der Stadt im stadtbürgerlichen Diskurs über die weitere Zukunft des öffentlichen Raums streiten.

Mit Leidenschaft und Augenmaß werden sich Vertreter aus Bürgerschaft, Verwaltung, Politik, Wissenschaft und Sozialer Arbeit am Freitag, dem 16. Mai von 11.00 bis 15.00 auf dem Burgplatz öffentlich auf die Suche machen, nach der „Stadt Bestem“.

ZuhörerInnen beim Berbersymposium 2006

Ablaufplan

Moderation: Sabine Wagner (WDR)

11.00 Uhr
Begrüßung & Eröffnung durch Pater Wolfgang Sieffert

11.15 Uhr
Kurze Einführung in die juristische Dimension des Konstruktes Öffentlicher Raum durch Prof. Klaus Riekenbrauck

11.35 Uhr
Musik

11.45 Uhr
Interviews auf der Bühne mit Betroffenen, AnliegerInnen und mit anliegenden WirtInnen

12.15
Auszüge der Verwaltungsvorlage zum Diskussionspunkt Alkoholverbot vorgestellt von Prof. Riekenbrauk; Statements der Sozialarbeit

12.45 Uhr
Mittagessen

13.30 Uhr
Stellungnahme der ehemaligen Bürgerinitiativen Golzheimer Friedhof, Jan-Wellem-Platz; Stellungnahme des Herausgebers des Straßenmagazins fiftyfifty Hubert Ostendorf

13.45 Uhr
Podiumsdiskussion - FraktionsvertreterInnen, Verwaltung

14.40 Uhr
Zusammenfassung Prof. Thomas Münch

14.50 Uhr
Verabschiedung durch Pater Wolfgang Sieffert