Archiv der Webseite des Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften 2004 bis Mai 2015

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FH D

Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences

FB 6

Fachbereich Sozial-
und Kulturwissenschaften

16.05.2011






Traumjobs - eine beeindruckende Aufführung für’s Klassenzimmer im Rahmen des Xenos-Projekts „Born to be Me – Für Vielfalt und Demokratie“

von Dipl.Soz.päd. Adelheid Schmitz

Ein ungewöhnliches Theaterstück erlebten Jugendliche bei der Aufführung von „Traumjobs“ am 12. Mai 2011 am Berufskolleg für Technik und Informatik in Neuss. Die Aufführung sowie ein anschließender Workshop sind Teil eines vielfältigen Angebotes im Rahmen des Xenos-Projektes „Born to be Me – Für Vielfalt und Demokratie“, das an der FH Düsseldorf am Forschungsschwerpunkt „Rechtsextremismus und Neonazismus“ durchgeführt wird. (www.born-to-be-me.fh-duesseldorf.de).

In der Inszenierung von tt-Theaterproduktion und TheaterKunst Köln nahm der Berufsberater Carlo Destra die Zuschauer mit auf eine Reise, in der sich seine Erfahrungen mit der Camorra in Neapel und den Berufsorientierungen im globalen Markt vermischen. Es wurde auch schnell klar, was dies alles mit der Geschichte über die Mafia zu tun hat. Denn das Theaterstück des Autors John von Düffel setzt sich kritisch mit den neuen Herausforderungen der globalisierten Arbeitswelt und den Auswirkungen auf heutige Berufsorientierungen junger Menschen auseinander.

Nüchtern und anschaulich berichtet der Berufsberater von seinem eigenen Werdegang. Er erzählt die Geschichte seines Vaters, der dem System der Mafia in seiner Heimatstadt Neapel entkommen wollte und doch nicht einmal seinen Sohn davor bewahren konnte. Gebannt hörten die Jugendlichen ihm zu: den Schilderungen seiner Jugendträume, seiner Sehnsucht nach Erfolg, Geld und Anerkennung. Und dann: seiner Mitschuld am Tod eines Menschen...

Tomasso Tessitori spielte den Carlo Destra so überzeugend, dass ihn bei der anschließenden Diskussion die Jugendlichen fragten, ob dies tatsächlich seine Lebensgeschichte sei. Das ist auch der lebensnahen, lebendigen und sehr informativen Inszenierung und der Regie von Andreas Schmid (TheaterKunst Köln e.V.) zu verdanken. Sie machte es möglich, dass 70 Jugendliche hoch konzentriert und eng nebeneinander im Klassenzimmer saßen und bei den zentralen Fragen „was will ich?“, „was kann ich?“, „wo komme ich her?“ und „wo gehöre ich hin?“ ins Grübeln kamen.

Das Einpersonenstück wirkte einfach nur durch die Geschichte eines Lebens und die nachdenklichen Fragen zu vermeintlich leichten Wegen, zum schnellen Geld, zu Schuld und Verantwortung, die letztlich jeder für sich selbst trägt.