Archiv der Webseite des Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften 2004 bis Mai 2015

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FH D

Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences

FB 6

Fachbereich Sozial-
und Kulturwissenschaften

Schwerpunkt Altern und Soziale Arbeit mit Älteren

Begründung

Soziale Arbeit wird künftig mit einem deutlich höheren Anteil älterer Klientel zu rechnen haben und somit auch vor neue Aufgaben gestellt sein, die mit veränderten Anforderungen an die Qualifikation der SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen einhergehen.

Mit dem Geburtenrückgang und der gestiegenen Lebenserwartung hat sich in den letzten Jahren eine Verschiebung im Bevölkerungsaufbau vollzogen. Anhand der Bevölkerungsstatistik lässt sich ein Trend zur ‘alternden Gesellschaft’ nachzeichnen, der sich in der Zunahme der absoluten und relativen Zahl älterer Menschen und der Hochaltrigen niederschlägt.

Die oben skizzierten demographischen Veränderungen gehen zugleich mit einem Strukturwandel des Alter(n)s einher, der u.a. mit den Begriffen Verjüngung, Entberuflichung, Singularisierung, Feminisierung, Hochaltrigkeit und kulturelle Differenzierung benannt wird.

Sozialpolitisch darf darüber hinaus nicht aus dem Blick geraten, dass es sozialstrukturelle Unterschiede in den Lebenslagen älterer Menschen gibt, die zu bestimmten Problem- und Risikogruppen und zu Disparitäten in der erreichten Lebensqualität und den erreichbaren Lebenschancen geführt haben.

Für die Sozialpolitik und für die Soziale Arbeit erwächst aus den oben skizzierten Entwicklungen ein zunehmender Handlungsbedarf, dem das Schwerpunktstudium Rechnung tragen will. Es gibt Gelegenheit, sich interdisziplinär, aus unterschiedlicher fachlicher Perspektive mit dem Strukturwandel des Alter(n)s auseinanderzusetzen und verschiedene Handlungsweisen sozialer Arbeit kennenzulernen und zu erproben.

Studienziele:

Es soll den Studierenden ermöglicht werden, wissenschaftlich begründete Handlungsfähigkeiten für die spätere sozialpädagogische und sozialarbeiterische Berufspraxis zu erwerben und entsprechende Kompetenzen zu entwickeln. Dazu zählen im einzelnen:

Analysekompetenz als Fähigkeit, auf Basis der für den Schwerpunkt relevanten Wissenschaften (Recht, Methoden der Sozialarbeit, Erziehungswissenschaft/Geragogik, Psychologie/Alterspsychologie, Soziologie/Alterssoziologie, Sozialphilosophie/-ethik, Sozialmedizin/Geriatrie, Sport- und Bewegungskunde, Politikwissenschaft einschließlich Sozialpolitik, Verwaltung und Organisation (Träger und Einrichtungen der Altenhilfe), Medienpädagogik etc.) grundlegendes Wissen zu Fragen des Alter(n)s und der Sozialen Arbeit mit Älteren zu erwerben, Probleme und Erfordernisse für Neuentwicklungen zu erfassen und in Planungsdaten und Handlungsstrategien umzusetzen.

Selbstreflexive Kompetenz als Fähigkeit,

  • sich mit seiner eigenen sozialen und psychischen Situation auseinanderzusetzen, weil ohne die Reflexion der eigenen Biographie, des Umgangs mit Partnerschaft, der Haltung zur Religion, zu Fragen über Krankheit, Tod und Sterben, Sexualität, Wohnen, Freundschaft etc. kein akzeptierendes, empathisches und offenes Gespräch mit Älteren möglich ist;
  • sich mit dem eigenen Altersbild, den Vorurteilen gegenüber Älteren und den bisher gemachten persönlichen Erfahrungen mit Älteren zu beschäftigen und ggf. einer kritischen Revision zu unterziehen.

Kommunikative/ interaktive Kompetenz als Fähigkeit,

  • den älteren Menschen als gleichberechtigte/n PartnerIn zu akzeptieren und empathisch auf dessen Gefühle, Interessen und Bedürfnisse einzugehen;
  • die Deutungs- und Handlungsmuster der älteren Generation im intergenerativen Dialog zu verstehen;
  • der Ambiguitätstoleranz, d.h., als die Fähigkeit, die Spannung zwischen den eigenen Bedürfnissen und damit konfligierenden Erwartungshaltungen der älteren Klientel auszuhalten, in der Kommunikation zu verbalisieren und konstruktiv damit umgehen zu können zu lernen.

Handlungs- und Methodenkompetenz als Fähigkeit,

  • die Methoden der Sozialen Arbeit und der sozialpädagogischen Konzepte im Kontext der Arbeit mit Älteren und Hochaltrigen kompetent und wissenschaftlich begründet anzuwenden bzw. auf neue Aufgabenfelder zu übertragen und gegebenenfalls bedarfs- und bedürfnisgerecht abzuändern;
  • neue Formen der Sozialen Arbeit mit Älteren zu entwickeln, die den Bedingungen der Lebensphase Alter gerecht werden;
  • zur Kooperation im Team;
  • zur Kooperation und Vernetzung mit verschiedenen Trägern der Altenhilfe.

Weitere Informationen (u.a. zum Aufbau des Studiums) können dem Schwerpunktcurriculum entnommen werden.

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Koordination:
Dr. Reinhold Knopp